Schiffer- und Fischerfest

Tausende Menschen besuchten die Neuburger Schiffer- und Fischerfeste

Der Grundgedanke zum Fest der Schiffer- und Fischer wurde in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts geboren. Die Neuburger Bürgerinnen und Bürger wollten damit die Heimatverbundenheit in der Südostecke der Pfalz darstellen. Mit diesem Gedanken wollte man zeigen, wie eng beide Berufe mit dem Wasser und dem Rhein verbunden sind. Die einmalige Idee mit dem Festzug auf dem Wasser zog in der Folgezeit – jeweils am dritten Juli-Wochenende – unvorhergesehene Besucherzahlen an. 20.000 Menschen pro Tag waren keine Seltenheit!

Der Festplatz wurde an der Lautermündung angelegt. Gemeindebedienstete und freiwillige Helfer bemühten sich nach Kräften den Festplatz herzurichten, da sich das Gelände im Überflutungsbereich des Rheins befand. Der Festplatz zwischen Pumpwerk und dem Rhein sollte den Besuchern die Nähe und Verbundenheit mit dem Rheinstrom vermitteln. Verkaufsstände wurden stilgerecht mit Schilfrohr und Ried eingedeckt.

Auf einer großflächigen Tanzbühne gab es vielfältige Vorführungen der Neuburger und auswärtiger Trachtengruppen. Die Flaggen aller auf dem Rhein fahrenden Reedereien am Schiffermast und der mit Pappeln und Silberweiden eingerahmte Festplatz bildeten eine farbenfrohe Kulisse für die Besucher. Die damalige neue Anlage mit Lindenbäumen zwischen Lauter und Rheindamm bot den Zuschauern Schutz und Schatten in der heißen Jahreszeit, denn ein Festzelt gab es in der Anfangszeit vor dem Zweiten Weltkrieg nicht.

Aus der näheren Umgebung kamen die Besucher mit dem Fahrrad und Motorrad. Die Bahn bot von Landau, Speyer und anderen Orten Sonderfahrten zu dem einmaligen Ereignis an.

Die Gestaltung des Festzuges oblag der Neuburger Bevölkerung. Privatpersonen und Vereine (auch die Sängervereinigung beteiligte sich jedes Jahr mit einer Zugnummer) bemühten sich, mit immer wieder neuen Ideen dem Fest alljährlich weitere Höhepunkte zu geben. Die in Eigenleistung hergestellten Festzugnummern stellten Themen aus der Schifffahrt, Fischerei, aus dem Berufsleben, aus der Volkskunde (Trachten) sowie aus Märchen- und Sagenwelt dar.

Leider ließ die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement nach und auch an technischem Gerät mangelte es, so dass sich die Organisatoren nach dem Jahr 1969 zur Einstellung des Festes entschlossen. Bis dahin fand das Fest regelmäßig statt.


Nachfolgend einige Bilder der Umzugsthemen der Sängervereinigung: